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NIQUITA

Nachdem wir im Sommer 2007 in ein eigenes Haus gezogen waren, kam der Wunsch nach einem Hund auf. Durch Kontakte mit der Samojeden-Nothilfe haben wir dann an einem Samojeden-Spaziergang in Duisburg teilgenommen und erste Kontakte zu dieser Hunderasse bekommen. Wir waren von Anfang an begeistert, nur waren wir uns nicht sicher, ob wir wirklich für die Haltung eines Hundes geeignet waren. In vielen Gesprächen mit der Mitarbeiterin der Nothilfe haben wir uns dann an das Thema herangearbeitet und einen vor Ort Termin in unserem Haus, gemeinsam mit ihrem eigenen Samojeden hat uns dann etwas mehr Klarheit gebracht. Wir haben uns dann entschlossen,  Pflegefamilie für einen Samojeden zu werden. Nun kam dann völlig überraschend am 12.11.2007 mittags der Anruf, morgen Abend landet der Samojede Niquita in Düsseldorf, könnt Ihr einspringen, da eine andere Familie abgesagt hatte. Der Familienrat, der am gleichen Abend tagte entschied, sich auf dieses Abenteuer einzulassen und dem Hund zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da eine neue Familie gefunden war, ein neues zuhause zu geben.

Der Anfang war für uns nicht so leicht, da wir vorher noch nie ein Haustier, geschweige denn einen Hund hatten. Auch für Niquita war es sicherlich nicht einfach, sich an die neue Umgebung und an die neuen Menschen zu gewöhnen. Das hat sich dann auch in etlichen Pfützen und Häufchen im Haus bemerkbar gemacht. Auch der Dreck von draußen, und das ist wenn man jeden Tag durch Büsche, über Felder und Waldgebiet streicht nicht gerade wenig, machte uns schon sehr zu schaffen. Einige Situationen haben uns echt zweifeln lassen, ob wir das ganze wirklich dauerhaft so wollen. Einige Gespräche mit unserer Betreuerin von der Nothilfe haben uns aber immer wieder Mut gemacht.


Die Art und Weise wie sich Niquita auf uns eingestellt hat, immer einen treuen Blick in den Augen, sein ganzes Wesen, haben uns schließlich so begeistert, das wir uns gesagt haben, diesen Hund können wir gar nicht mehr abgeben. Niquita hat sofort alle Leute die zu Besuch kamen oder zu denen wir auf Besuch waren, freundlich begrüßt, kein Knurren, kein Bellen, einfach nichts derartiges. Vor allem jeder,der ein „Leckerchen“ dabei hatte, war unmittelbar ein neuer Freund, der sich mit entsprechenden „Krauleinheiten“ für die Freundlichkeit des Hundes „bedanken“ durfte.

Im Gegensatz zu fremden Menschen, kann Niquita aber nicht mit allen anderen Hunden. Kleine „Fußhupen“ mag er eigentlich nicht, weil die eh nur rumkläffen. Andere werden freundlich, aber bestimmt begrüßt. Der Jack-Russel-Terrier unserer Freunde war allerdings auf den ersten Blick sein Freund. Sofort wurden Fressnapf und Wassernapf geteilt, ohne Murren und Knurren.

Allerdings hat unser Niquita einen mehr als ausgeprägten Jagdtrieb und ist mehr als neugierig was seine neue Heimat angeht. Kaninchen, Hasen, Fasane, Tauben, Krähen und vor allem Enten haben es ihm angetan. Wenn eines dieser Tiere zu sehen ist, ist es um unseren Niquita geschehen. Dann gibt es so gut wie kein Halten mehr, hören geht dann schon gar nicht. So fragt man sich dann nach einigen Spaziergängen, wer hier eigentlich mit wem spazieren gegangen ist.  Aber das ganze werden wir demnächst in der Hundeschule trainieren. Zumindest hoffen wir, dass es dann etwas besser wird. Auch mit dem hören klappt es noch nicht so ganz. So war ich, als neuer Hundebesitzer doch stolz wie Oskar, dass mein Hund nach gut 4 Wochen, schon Teile unserer Spaziergänge, ohne Leine gemacht hat. Leider hat mir die Neugierde von Niquita da ein paar Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er ist mir einfach ausgebüxt. Nach der letzten Aktion am Neujahrstag 2008, habe ich nun aber eine 15 Meter Schleppleine angeschafft, da ich sehe wie sehr sich unser Hund über die Freilaufmöglichkeiten freut. Dann lacht er über das ganze Samjodengesicht, springt wie ein junges Reh durch die Gegend und ist einfach nur Glücklich. Leider hat mir sein Ausbüxen keine Lachfalten ins Gesicht, sondern eher Schweißperlen auf die Stirn getrieben.


Wir sind vom Wesen unseres Hundes so angetan, dass wir schlussendlich vor Weihnachten 2007 nicht mehr „NEIN“ sagen konnten und Niquita dauerhaft ein neues zuhause gegeben haben. Jeden Tag erfreut uns der Hund durch sein liebes und freundliches Wesen und wir hoffen, dass es noch lange so bleiben wird. Jetzt geht es bald in den Urlaub und sind schon jetzt gespannt, wie ein sibirischer Schlittenhund auf Schnee reagiert, denn den hat er in seinem Leben noch nicht gesehen.