Der Samojede

Herkunft und Rassegeschichte

Der Samojede ist ein Hütehund, der früher von einem Nomadenstamm gleichen Namens eingesetzt wurde, der in der Tundra im Norden Russlands lebte. Der Name der Rasse wurde auf dem kynologischen Kongreß in Schweden im Jahre 1892 anerkannt. Dieser Stamm gehörte zu jenen, die über riesige Flächen zogen, vom Uralgebirge bis zum Yeneseifluss und zu den Grenzen der Arktis. Diese Nomaden waren für ihren Lebensunterhalt auf die Rentierherden angewiesen, die sich laufend wandernd weiterbewegten, über Flechten- und Moosweiden, von denen die Tiere lebten. Der Samojede arbeitete sowohl als Hüte- wie Wachhund, seine Aufgabe war es, die Rentierherden zusammenzuhalten, sie vor jeder Bedrohung durch umherschweifende Wölfe zu warnen und zu schützen. Gelegentlich zogen sie auch Schlitten, obgleich hierfür in erster Linie Rentiere eingesetzt wurden. Hunde dagegen wurden bevorzugt verwendet, um im Sommer auf den Strömen Boote zu ziehen. Die Hunde lebten immer mit den Samojedenmenschen im engen Kontakt, teilten sogar ihr Chooms (Zelte aus Rentierhaut).

Auch der moderne Samojede hat eine große Zuneigung zum Menschen, mag nichts lieber, als fester Bestandteil der menschlichen Familie zu sein. Die Erforschung des Polargebietes um die Jahrhundertwende erfolgte durch viele Abenteurer, die große Hundeteams mit sich führten. Dabei waren Samojeden leichter zu kaufen als Eskimohunde, erwiesen sich auch insgesamt als leichter zu handhaben. So setzten die Forscher Nansen, Jackson, der Herzog von Abruzzi, Borchgrevink und Shackleton sie auf ihren Expeditionen ein. Danach verblieben einige der Hunde in Neuseeland und Australien, andere wurde nach England gebracht.

Es ist allgemein anerkannt, dass Mr. und Mrs. Kilburn Scott die Rasse in England aufbauten. Hunde aus ihren Farningham Kennels wurden in die USA, nach Kanada und in viele europäische Länder verkauft. Das Interesse von Mr. Kilburn Scott an der Rasse wurde geweckt, als er sie in Archangel 1889 bei einigen Samojedenstämmen kennen lernte. Er besuchte ihre Heimat, kaufte einen Junghund namens Sabarka für seine Frau. Danach entstand in England rasch reges Interesse an der Rasse. Englische Hunde haben wesentlich zu der Entwicklung der Rasse in den USA beigetragen.

 

Wesen

Samojeden sind intelligent, sehr aufmerksam, zeigen allen Menschen gegenüber ausgeprägte Zuneigung. Sie sind erstklassige Familienhunde, lieben es, als Familienmitglied behandelt zu werden. Diese wichtige Eigenschaft ist ein Erbe von ihren Ahnen. Sie sind immer bemüht, sich an den Tätigkeiten ihrer Besitzer zu beteiligen.

 

Pflege und Erziehung

Samojeden sollten von früher Jungend an gut erzogen werden. Sie sind darum bemüht, das zu tun, was man von ihnen wünscht – vielleicht nicht im ersten Anlauf, aber mit entsprechender Motivation lassen sie sich sehr gut erziehen.

Das Haarkleid ist pflegeleichter, als man es sich im ersten Moment vorstellt. Der Dreck fällt förmlich von ganz alleine heraus. Von Liebhabern wird das Samojedenhaar gesammelt und gesponnen, um daraus warme und weiche Kleidungsstücke anzufertigen.

Die Fellfarbe ist reinweiß, weiß mit Bisquit oder cremefarben. Es ist wichtig, das Bisquit zu erhalten, da es meist mit einer härteren Struktur des Deckhaars verbunden ist. Der Samojede verfügt über ein doppeltes Haarkleid, mit dicker und weicher Unterwolle und härterem Deckhaar, das vom Körper absteht. Das Deckhaar trägt silberne Spitzen, die in der Sonne leuchten (auch Eisschimmer genannt), eine besonders hochgeschätzte Eigenschaft des Samojeden. Während des Fellwechsels bedarf das Fell einer intensiveren Pflege.

 

Rassemerkmale

Der Samojede ist von mittlerer Größe, kräftig, aktiv und elegant. Beide Geschlechter vermitteln den Eindruck, recht ausdauernd zu sein.

Widerristhöhe USA:     Rüden 53,5-58 cm, Hündinnen 48-53,5 cm.

Nach FCI-Standard:     Rüden 50-55 cm, Hündinnen 46-50 cm.

Der Kopf ist keilförmig, mit breitem und flachem Oberkopf. Der Fang ist von mittlerer Länge und nicht zu scharf abgegrenzt. Die Augen sind mandelförmig, mittel- oder dunkelbraun und breit voneinander eingesetzt.

Die Ohren sind aufrecht stehend und breit auseinander angesetzt, gut behaart und mit leicht abgerundete Ohrspitzen. Die Augenlider und Lefzen schwarz, wie auch die Nase – zuweilen verändert sich über die Jahreszeiten die Pigmentierung. Der Fang hat keine starke Belefzung, die sich aber in den Fangwinkeln nach oben rundet. Diese Eigenschaft trägt zum berühmten „lächelnden Ausdruck“ des Samojeden bei.

Der Hals ist stolz geschwungen und nicht zu kurz. Die Vorderläufe gerade, muskulös mit guten, aber nicht zu schweren Knochen. Die Brust ist breit und tief mit einer guten Rippenwölbung, so dass für Herz und Lunge viel Platz ist. Der Rücken ist breit und muskulös, weder zu kurz noch zu lang; mit muskulöser Hinterhand und guter Winkelung des Sprunggelenks.

Die charakteristische Spitzrute wird über den Rücken gerollt getragen, sie hat langes dichtes Haar, das zu einer Seite fällt.